Openness – Offenheit

Wir Bibliothekare engagieren uns auf vielen Ebenen für Offenheit: Open Source, Open Access, Open Data, Open Knowledge. Wir sind davon überzeugt, dass diese Offenheit nicht nur uns, sondern vor allem den Nutzern der Bibliotheken, Vorteile bringt.

Wie die Vorteile dieser Bewegung aussehen kann, zeigt Sanjay Pradhan mit seinem Vortrag “How open data is changing international aid” bei TED. Er ist Mitarbeiter der Weltbank und verantwortlich für Entwicklungshilfe-Projekte. Er spricht nicht nur von Open Data und Open Knowledge, sondern auch von den Folgen der beiden: Open Aid und Open Governance und zeigt eindrücklich, wie die Offenheit die traditionelle Entwicklungshilfe, aber auch Regierungen, ändert und eine bessere und gerechtere Welt formt.

Er spricht keine bibliothekarischen Themen an, aber dennoch zeigt sein Vortrag auf, dass der Weg der Offenheit, den viele Bibliothekare begehen, der Weg in die richtige Richtung ist.

Kataloganreicherungsdaten als Linked Open Data

Peter Mayr berichtet in seinem Blog darüber, wie Kataloganreicherungsdaten als Linked Open Data verwendet werden:
Offene Katalogdaten in freier Wildbahn gesichtet!

Es handelt sich dabei um die ISBN-Suche, die von der deutschen Wikipedia angeboten wird. Dieser Dienst bietet die Möglichkeit nach ISBN in allen möglichen Katalogen zu suchen. Aber es gibt auch „isbn2toc“, die die digitalisierten Inhaltsverzeichnisse zu den Büchern herausgeben.

Dieser Dienst erfreut mich gleich zweimal:

  1. Erstens glaube ich, dass Kataloganreicherungsdaten wie Inhaltsverzeichnisse einen echten Mehrwert für die Nutzer von Bibliotheks- und anderen Katalogen bieten. Die klassischen bibliografischen Daten reichen dem Bibliotheksnutzer oft nicht aus, um festzustellen, ob das Buch, das beschrieben wurde, wirklich ein Buch ist, dass seinem Informationsbedürfnis entspricht. Und die klassischen Bibliothekskataloge erschließen die Bücher oft nicht tief genug, so dass vor allem bei Konferenzbänden und Sammelschriften kein Nachweis über Autoren und Titel der einzelnen Aufsätze bzw. Vorträge im Katalog vorhanden ist. Die Tatsache, dass die Wikipedia diesen Dienst anbietet, zeigt, dass wir Bibliothekare in unserer Einschätzung recht haben und durch Kataloganreicherung einen echten Mehrwert bieten.
  2. Zweitens glaube ich, dass durch (Linked) Open Data unsere Daten von anderen nachgenutzt werden können und innovative, nicht-bibliothekarische Dienstleistungen entstehen können. Wir haben viel in die Erstellung der Daten investiert und je mehr die Daten genutzt werden, desto mehr lohnt sich die Investition. Durch die Freigabe der Daten können nicht nur Bibliotheken, sondern auch andere Institutionen coole Dienste anbieten.

Danke, Peter, für den Hinweis.