Wie technisch ist das Semantic Web eigentlich?

Als wir erfuhren, dass die nächste Klausur für unseren Masterstudiengang das „Semantic Web“ zum Thema hat, ging ein großes Stöhnen durch die Reihen der Kommolitonen. Technik! Viel zu viel Technik! hieß es.

Jetzt, wo ich mich in der Prüfungsvorbereitung intensiv mit dem Thema beschäftige, merke ich, dass Technik eigentlich nur marginal vorkommt und zwar in dem Aspekt des Semantic Web, der mit dem „Web“ zu tun hat. Was ist das? HTTP und Unicode. Schon bei XML kann man eigentlich nicht mehr von Technik reden, denn es geht eher um Datenstrukturen. Und all die anderen Komponenten des Semantic Web sind nicht technisch, sondern eher in der Mathematik und/oder Logik oder ganz einfach in der Repräsentation von Wissen verankert.

Gut, da ist noch SPARQL, dass eher an SQL-Abfragen und Datenbanken erinnert. Aber auch hier geht es nicht um Technik an sich. Bei den User Applications – ja da schon.

Doch, es gibt Technik im Semantic Web. Wenn man XML weiterverarbeiten möchte und XSLT oder irgendeine Programmiersprache einsetzt, dann braucht man Informatikerkenntnisse. Aber um das Semantic Web zu verstehen, muss man nicht Informatiker sein. Was nicht heißt, dass es nicht anspruchsvoll ist! Im Gegenteil! Ich komme mit meinen Informatikkenntnissen da auch nicht locker flockig durch.

Es geht eben zu einem ganz großen Teil um Semantik im Semantic Web. Vielleicht nicht um „verstehen“ oder gar um „Intelligenz“ aber doch um die Bedeutung von Dingen.

Ich glaube, ein Hintergrund in der Philosophie, Mathematik und Linguistik hilft mehr, das Semantic Web zu verstehen, als in der Informatik.