Meine Erfahrungen mit Diktiersoftware

Neulich las ich einen Artikel von David Pogue, in dem er schrieb, dass sich seine Produktivität dramatisch verbessert hätte, seit dem er die Diktiersoftware Dragon NaturallySpeaking benutzt. Ich habe mich nun eine Weile mit der Beschreibung der Software beschäftigt, hin und her überlegt, da sie nicht ganz preiswert ist, und sie mir schließlich angeschafft, und zwar die Preferred Edition. Die gab es bei Amazon als Schnäppchen.

Die Software wurde installiert, ein Trainingstext musste gesprochen werden und dann konnte es losgehen. Ich muss sagen, dass die Erkennungsrate sehr gut ist. Wenn ein Wort falsch erkannt wird, kann ich es gut nachvollziehen. Entweder habe ich ein Wort benutzt das noch nicht im Wörterbuch aufgenommen wurde, oder ich habe genuschelt. Nach einem Tag kann ich noch nicht sagen dass sich meine Produktivität verbessert hat, denn es gibt noch eine Menge zu lernen, z.B. verschiedene Befehle, mit denen man im Dokument navigiert, oder mit denen man den Text verbessern kann. Und außerdem muss ich noch lernen, auch die Satzzeichen zu diktieren. Aber ich glaube das mit dieser Modus sehr schnell sehr geläufig sein wird.

Ich merke, dass man sehr lange Texte am besten abschnittsweise diktiert und korrigiert. Meine Angewohnheit beim Schreiben mit der Tastatur ist, dass ich den Text erst einmal herunter schreibe und dann von Anfang an verbessere. Dragon hat aber Probleme sich in langen Texten zurechtzufinden, was sich aber auch verstehen kann.

Beim Einsatz einer solchen Software muss man also nicht nur eine lange Latte von Befehlen kennen lernen, sondern auch seine Gewohnheiten ändern. Das ist schon eine gewaltige Umstellung.

Es ist auch möglich einen zweiten Benutzer zu installieren, mit dem man andere Sprachen diktieren kann. So habe ich mir zum Beispiel einen Benutzer für Englisch installiert. Das Problem bei dieser Mehrsprachigkeit ist, dass auch die Befehle in der anderen Sprache gesprochen werden müssen. Man muss also einen noch einen weiteren Satz Befehle lernen. Ich glaube, ich werde eher deutsche Texte diktieren und mich daher auf die deutschen Befehle konzentrieren. Für den englischen Modus werde ich mich auf die Befehle für Satzzeichen beschränken und Veränderung und Verbesserung im Text eher händisch vornehmen.

Die Software kann auch auf mehrere Rechner installiert werden. Zuerst dachte ich, dass bei jedem Rechner der Trainingsprozess von vorne anfangen müsse, aber nun sehe ich, dass man auch Dateien exportieren und importieren kann. Ich habe das noch nicht ausprobiert, aber ich nehme an, dass ich meine Trainings-Dateien von einem Rechner zum anderen überspielen kann. Wenigstens am Anfang wäre das eine tolle Sache.

Wenn mir das Diktieren von Texten geläufig ist, möchte ich Dragon NaturallySpeaking auch für die Steuerung des Rechners und der Programme benutzen. Für solche Zwecke wird die Software auch zum Beispiel bei Behinderten eingesetzt. Auf diese Art und Weise steuere ich im Augenblick die Software selber, indem ich ihr sage das sie schlafen gehen soll wenn ich sie nicht mehr einsetzen möchte, oder dass sie aufwachen soll ich sie wieder benutzen möchte. man kann Menüs öffnen und Menüpunkte ansteuern. Ich sehe mich schon, ähnlich wie Mr. Spock in Star Trek, mit meinen Rechnern sprechen. Aber für solche Aktionen ist die Lernkurve doch sehr steil.

7 Gedanken zu „Meine Erfahrungen mit Diktiersoftware

  1. Hallo, hab gerade Deine Besxchreibung von Dragon gelesen. Du sagst, du hättest einen 2. Benutzer in englischer Sprache angelegt. Wie hast Du das gemacht? Ich hab nämlich ein englisches Program, würd es aber gern auf deutsch nutzen. würd mich über einen Tip freuen.
    LG
    Jutta

    • Hallo Jutta,

      in der Dragon-Leiste gibt es mehrere Menüpunkte. Der erste heißt, bei mir in der deutschen Version des Programms, „NaturallySpeaking“. Dann kommt noch „Extras“, „Wörter“, „Audio“ und „Hilfe“. Wenn man auf „NaturallySpeaking“ klickt, öffnet sich ein Menü und einer der Menüpunkte heißt „Benutzer verwalten“. Wenn man darauf klickt, öffnet sich ein kleines Fenster. Um einen neuen Benutzer anzulegen, klickt man auf „Neu“. Wieder öffnet sich ein Fenster und man hat die Möglichkeit dem neuen Nutzer einen Namen zu geben und eine Sprache auszuwählen. Bei mir ist „Deutsch“ voreingestellt, aber ich kann auch Englisch einstellen. So kann man für jede Sprache einen anderen Nutzer einstellen und das Training machen. Wenn man dann in einer bestimmten Sprache diktieren möchte, muss man den richtigen Benutzer aufrufen.

      Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte.

      Viele Grüße

      Anette

  2. Pingback: Links zum Thema Spracherkennungssoftware | Spracherkennungssoftware, Diktiersoftware

  3. Huhu Anette,
    bin via Google über deinen Artikel gestolpert. Ich muss sagen, dass ich auch sehr gute Erfahrungen mit Spracherkennungssoftwares gemacht habe – vor allem natürlich die von Nuance.

    Da ich selbst auch viel blogge, hatte ich mich damals auch zu einer Testphase entschlossen und bis heute nicht bereut. Ich muss aber dazu sagen, dass ich für wissenschaftliche Texte noch immer die Tastatur nutze, da so die Qualität irgendwie besser ist. Welche Erfahrungen hast Du bis heute dazu machen können? Immerhin ist der Artikel auch schon ein paar Tage alt. 😉

  4. Hi Anette,
    bei Star Treck musste ich grinsen. 🙂

    Ich nutze Dragon NaturallySpeaking selbst sehr gerne und hab sogar eine eigene kleine Seite dafür online gestellt.

    Mich hat das Programm wirklich überzeugt. Ich muss jeden Tag sehr viel schreiben und für „normale“ Texte ist die Sprachsoftware wirklich top! Ich hab zwar ca. 14 Tage gebraucht, bis sie wirklich optimal eingestellt war, aber seit dem kann ich damit viel mehr erledigen.

    Fachartikel allerdings arbeite ich immer noch per Tastatur ab, da ich so irgendwie besser schreiben kann – genauso wie eMails.

    Dass man am besten Abschnittsweise diktiert und verbessern sollte kann ich übrigens nur bestätigen! Am Anfang habe ich immer ganze Artikel mit ca. 500-1000 Wörtern runtergesprochen und dann erst überprüft. Da macht sich schnell Frust breit. 😉

    Warum ich eigentlich hier schreibe: Ich hab ja einige Probleme auch fachliche Sachen – also komplexe Zusammenhänge damit ordentlich auf das Papier zu bringen. Wie sieht das bei Dir aus? Hast Du auch ähnliche Einschränkungen oder macht dir das nichts aus?
    LG
    Simon

    • Hallo Simon,

      danke für deinen Beitrag.

      Meine Probleme mit Diktiersoftware liegt genau in den komplexen Zusammenhängen: ich kann sie besser erfassen, wenn ich schreibe, als wenn ich diktiere, weil ich während des Schreibens viel ändere und unformuliere. Vielleicht muss man sich bei Diktiersoftware erst daran gewöhnen, einen Satz im Kopf fertig zu formulieren und dann zu diktieren. Bei mir ist es so, dass ich einen Gedanken im Kopf habe und erst durch das Schreiben formuliere. Da geht es mir wir dir: ich benutze für fachliche Sachen lieber die Tastatur als Diktiersoftware. Vielleicht ist es aber auch eine Sache des Könnens. Nach jahrzehntelangem Nutzen der Tastatur und Maus, weiß ich blind, wo welche Tasten sind und brauche nicht lange zu überlegen, wenn ich etwas im geschriebenen Text ändern möchte – ich tue das fast unbewusst. Bei Diktiersoftware ist die Nutzung nicht so in Fleisch und Blut übergegangen.

      Viele Grüße

      Anette

  5. Hi Anette,
    also geht es dir genauso wie mir. Irgendwie beruhigend, dass es andere genauso betrifft. Dachte schon, ich komm damit einfach nicht klar. 😉

    Ich werd jetzt mal eine Woche lang auch alle fachlichen Texte ausschließlich mit der Diktiersoftware aufs Papier bringen und mich dann nochmal melden. Vielleicht ist es tatsächlich nur eine Gewöhnungssache – wäre ja ein Ding. 🙂

    LG
    Simon

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