The five laws of Library Science / S. R. Ranganathan – 2

The five laws of Library Science / S. R. Ranganathan

Einführung / W.C. Berwick Sayers

Im vierten Abschnitt der Einführung spricht Sayers über den Bibliothekar. Er sagt, dass viele Bibliotheken einen Mangel an Lebenskraft haben, weil sie Mitarbeiter, aber keine echten Bibliothekare haben. (S. xxx)

Er definiert einen Bibliothekar wie folgt:

„The librarian must be a man of acquisitive mind, who closes his mind to no subject of human interest. He is always a learner; he must always be awake to and welcome every development of human thought and every adventure of the human spirit. He must, however, be a man educated not only in the general sense but in every operation and process of libraries. He must be a lover of other men.“ (S. xxxi)

Eigenschaften eines Bibliothekars sind also:

* Charakerzüge wie Offenheit, Wißbegierigkeit und Unvoreingenommeheit
* eine Bildung im allgemeinen Sinn
* eine Bildung in allen Prozessen einer Bibliothek
* eine Liebe für Menschen

Bibliotheksarbeit ist für Menschen. Bücher und andere Medien sind nur die Träger von Information und Information ist nutzlos, wenn sie nicht von Menschen benutzt und in Wissen und Weisheit verwandelt wird. Am Ende sind die Bibliotheksnutzer das Wichtigste in einer Bibliothek. Ein Bibliothekar, der sich nur um Medien oder Information kümmert, sich aber keine Gedanken über den Endnutzer macht, ist kein echter Bibliothekar.

Dann gibt Sayers eine Definition einer Bibliothek:

„[A library is] not merely a collection of books which accumulate age and dust, but a living and growing organism prolonging the life of the past and renewing it for this generation, but giving also to this generation the best that its own workers, thinkers and dreamers have to offer.“

Das ist eine Bibliothek. Ein lebendiger Organismus, nicht nur in die Vergangenheit gerichtet, sondern sehr gegenwartsbezogen und sehr auf die Menschen ausgerichtet. Ein lebendiger Organismus bedeutet, dass Bibliotheken so intensiv wie möglich genutzt werden. Eine Bibliothek ist der Ort, der den Menschen das Beste, was ihre Arbeiter, Denker und Träumer anzubieten haben, vermittelt.

Inwiefern stellt das die moderne Bibliothek dar? Oder haben andere – z.B. Google – diese Aufgabe übernommen. Sind unsere Bibliotheken lebendige Organismen? Kommen die Menschen zu uns, um sich das Beste der Arbeiter, Denker und Träumer zu holen? Heute hatte ich ein Gespräch mit einer Studentin, die sagte, dass eine Bibliothek für sie ein furchterregender, verwirrender Ort sei. Das hört sich nicht nach Sayers Definition einer Bibliothek an.

Die Zielgruppen für Bibliotheken sind

* Arbeiter
* Denker
* Träumer

Wir sind oft geneigt auf die Denker zu fokussieren. Aber Bibliotheken sind nicht nur für Intellektuelle. Sie sind auch für die, die tun und für die, die träumen. Vor allem letzterer Punkt ist bemerkenswert. Wie kann eine Bibliothek den Träumern etwas bieten?

Bei Sayers liegt die Betonung auf: Bibliotheken sind für Menschen. sie sind nicht mehr Klosterbibliotheken, die eher ein Bewahrungsort für Bücher waren. In Klosterbibliotheken lag der Fokus auf dem Buch.

Jetzt geht es um den Benutzer des Buches, dem Benutzer von Information und darum ihm in dem was er ist – was er tut, was er denkt, was er träumt – zu unterstützen.

Bibliotheken sind für alle, nicht nur für eine bestimmte Gruppe. Nicht für eine Elite, sondern für die Allgemeinheit. Alle sollen denselben Nutzen aus Bibliotheken ziehen, allen sollen denselben Zugang zur Information haben. Nur so ist eine Demokratie gewährleistet.

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